Anders als Pannendreieck und Verbandskasten gehört der Feuerlöscher nicht zur gesetzlich vorgeschriebenen Ausrüstung eines Pkws. Die Autoclubs empfehlen dennoch, eine sogenannte Löschhilfe mitzuführen. Bei einem Brand kann damit unter Umständen ein größerer Schaden vermieden werden.

 

Der richtige Feuerlöscher fürs Auto

Anders als Pannendreieck und Verbandskasten gehört der Feuerlöscher nicht zur gesetzlich vorgeschriebenen Ausrüstung eines Pkws. Die Autoclubs empfehlen dennoch, eine sogenannte Löschhilfe mitzuführen. Bei einem Brand kann damit unter Umständen ein größerer Schaden vermieden werden. Feuerlöscher ist jedoch nicht gleich Feuerlöscher: Nicht alle Löschmittel eignen sich für den Einsatz im Auto

Schon kleine Löscher reichen aus

In vielen Ländern, vor allem Ost- und Südost-Europas, ist der Feuerlöscher im Pkw verpflichtend. Hierzulande wäre eine solche Vorschrift schon deshalb schwierig, weil für solche Autofeuerlöscher keine Norm existiert, wie das etwa bei Pannendreieck und Verbandskasten der Fall ist. Für den Einsatz im Auto eignen sich bereits sogenannte Löschhilfen, das sind Feuerlöscher im Miniaturformat, oder Spraydosen oft mit weniger als einem Kilogramm Löschmittel sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl:

"Wenn man in der Phase, in der ein Feuer noch nicht viel Wärmeenergie entwickelt hat, mit so einem Spray hingeht, bleibt einem sogar noch die halbe Spraydose über. In dieser Situation braucht man einfach etwas, aber nicht viel davon."
Solche Situationen können etwa Kabelbrände sein, oder kleine Mengen Kraftstoffs, die sich im Motorraum entzündet haben.

Größere Schäden durch Pulverlöscher

"Es ist überhaupt nicht das Ziel einen Vollbrand zu löschen, dafür habe ich nach wie vor die Feuerwehr", so Kerbl. Vielmehr geht es darum, nach einen Unfall Zeit für die Bergung von Verletzten zu gewinnen, oder bei harmloseren Vorfällen den Schaden zu begrenzen. Oft kann ein Auto nach einem kleinen Brand mit relativ geringen Investitionen wieder flottgemacht werden, sagt Steffan Kerbl. Allerdings nur dann, wenn das richtige Löschmittel verwendet wurde. Pulverlöscher sind meist ungeeignet, weil das Löschpulver aus einem fein zermahlenen Salz besteht.

"Wenn es jetzt ein Bagatellbrand ist, der an sich noch gar nicht so viel Schaden verursacht hat und das Auto funktionstüchtig bleiben würde, hat man das Problem, dass man dieses Puder nie restlos aus dem Motorraum herausbekommt. Und da Salze Feuchtigkeit anziehen, haben wir festgestellt, dass man plötzlich Korrosion an Stellen vorfindet, wo ein Fahrzeug normalerweise nie Korrosionsschäden zeigt, in der Elektrik zum Beispiel, an Steckverbindungen, oder an Anbauteilen des Motors." Das kann in weiterer Folge sogar zu einem kapitalen Motorschaden führen, warnt Techniker Steffan Kerbl.

Frost bei Schaumlöschern kein Thema mehr

Pulverlöscher können außerdem für andere Autofahrer gefährlich werden, wenn ihre Löschwolke die Sicht beeinträchtigt. Sinnvoll für den Einsatz im Auto sind daher Löschhilfen auf Wasserbasis: "Die kann ich auch auf Menschen sprühen. Wenn zum Beispiel schon im Fußraum des Fahrzeugs Flammen zu finden sind, oder im Armaturenbrettbereich, dann sprühe ich eben dorthin und habe keine Staubentwicklung", so Kerbl.

Feuerlöscher auf Wasserbasis waren früher nicht für Autos geeignet, weil sie die starken Temperaturschwankungen nicht ausgehalten haben. Im Winter sind sie eingefroren und sogar geplatzt. Aktuelle Modelle seien jedoch mit Frostschutzmittel versetzt, und daher uneingeschränkt verwendbar, sagt der ÖAMTC-Experte. Dennoch sollte auf den empfohlenen Temperaturbereich geachtet werden. Im Auto kann der Feuerlöscher im Kofferraum neben Verbandskasten und Pannendreieck verstaut werden, oder, wenn es der verfügbare Platz zulässt, in der Türablage oder unter dem Sitz. Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Löschhilfe im Falle einer Vollbremsung nicht zum Geschoss werden kann.